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Das Familienwappen: Herkunft, Bedeutung und seine Rolle bei der Ahnenforschung

Ein Familienwappen klingt nach Adel, Macht und Einfluss. Das stimmt jedoch nur teilweise: Auch zahlreiche bürgerliche Familien tragen seit der Zeit der Kreuzritter ein eigenes, unverwechselbares Wappen. Familienwappen können sehr hilfreich sein, wenn du mehr über deine Familiengeschichte erfahren möchtest. Sie sind eine tolle Ergänzung zur Genealogie, also der Analyse der eigenen DNA, um die eigene Herkunft und Abstammung aufzuschlüsseln. Wenn du dein Familienwappen findest, erhältst du interessante neue Informationen zum Leben deiner Vorfahren und entdeckst unter Umständen sogar bislang unbekannte Verwandte. Wenn dir die Suche auf eigene Faust keine Hinweise liefert, können öffentliche Register und auch Online-Anbieter zum Erfolg führen.

Die Bedeutung des Familienwappens

Hast du dich schon einmal gefragt, ob deine Vorfahren ein Familienwappen hatten? Um das 12. Jahrhundert herum wurde das Wappen der Familie zu einem gängigen Instrument, um die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Clan zu zeigen und Freund von Feind zu unterscheiden. Im Gegensatz zu Familiennamen, die oft von mehreren unterschiedlichen Familien verwendet wurden, war ein Wappen unverwechselbar und wurde über die Generationen weitervererbt. Die Familienwappen waren dabei nicht nur Fürsten- und Königshäusern vorbehalten, sondern wurden spätestens ab dem 15. Jahrhundert auch von bürgerlichen Familien genutzt.

Ein Wappen ist ein Symbol, dessen Ursprung auf die Schilde der Ritter bei mittelalterlichen Turnieren zurückgeht. Zum Zwecke der Identifikation und Repräsentation trugen die Schutzwaffen meist ein Zeichen, in der Regel das Wappen der Familie oder des Lehnsherrn des Ritters. Gemäß dem deutschen Gewohnheitsrecht gehen die Zeichen an die direkten Nachkommen der Eigentümer über, allerdings sind Wappen an den Familiennamen gebunden. Die so genannte Heraldik befasst sich mit allen Regeln und Richtlinien rund um das Thema Wappen.

Wie sieht ein Familienwappen aus?

Der Begriff Heraldik leitet sich vom Herold ab, einem der wichtigsten Repräsentanten der früheren Adelshäuser und ritterlichen Organisationen. Das Wort „Wappen“ geht übrigens auf das Wort „Waffen“ zurück – der Zusammenhang mit dem Ritterschild ist also schon namentlich erkennbar. Grundsätzlich ist die Heraldik in drei unterschiedliche Bereiche aufgeteilt: Wappenkunde, Wappenrecht und Wappenkunst. Es gibt also klare Vorgaben zur richtigen Gestaltung und dem korrekten Führen eines Familienwappens.

In der heutigen Heraldik als Wissenschaft geht es vor allem um die historische Entwicklung von Wappen sowie die symbolische Bedeutung der gezeigten Bilder und Formen. Von den Farben, Figuren und Lebewesen, die auf einem Wappen abgebildet sind, lassen sich zahlreiche Informationen zu Herkunft, Beruf und gesellschaftlichem Stand der betreffenden Familie ableiten. Die Gestaltung der Familienwappen folgte dabei strengen Regeln. Wappen standen für die Würde und Macht ihrer Träger und sollten zum Teil eine abschreckende oder auch schützende Wirkung erzielen. Für den optimalen Wiedererkennungswert galt es zudem, die Farb- und Formgebung der Wappensymbole möglichst klar und einfach zu halten.

Finde das Wappen deiner Familie

Familienwappen sind ein Zeichen der Zusammengehörigkeit und waren lange Zeit ein wichtiges Erkennungszeichen von Clans oder Zünften. Herauszufinden, ob es auch in deiner Familie ein solches Wappen gab, ist ein spannendes Unterfangen: Sowohl Farben als auch Symbole stehen mit bestimmten Tugenden und Fähigkeiten in Verbindung, sodass du mit etwas Glück neue Details über deine Familiengeschichte erfährst. Wenn du vermutest, dass es in deiner Familie ein Wappen gab, empfehlen wir dir, zunächst deine älteren Verwandten zu fragen, um mehr über das Familienwappen herauszufinden. Daneben lohnt sich der Blick auf Bilder und andere Erbstücke, um nach wiederkehrenden Symbolen zu suchen. Auch alte Verträge, Testamente Stammbücher und Siegel auf Briefen können Hinweise liefern.

Im zweiten Schritt hast du die Möglichkeit, nach Familienwappen in bestimmten Verzeichnissen zu suchen. Beispiele sind kirchliche Register, Pfarrämter und auch Standesämter. Meist ist die Suche über die väterliche Linie aufgrund des Namens von mehr Erfolg gekrönt als auf der mütterlichen Seite. Falls du fündig wirst, hast du anschließend die Möglichkeit, die Echtheit des Familienwappens prüfen zu lassen. Hat alles seine Richtigkeit, wird dir dies anschließend auf Wunsch per schriftlichem Gutachten und Wappenbrief offiziell bescheinigt, um einem Missbrauch vorzubeugen.

Die Suche nach dem Familienwappen

Seine Herkunft zu kennen, ist ein tiefer Wunsch vieler Menschen. Besonders die Suche nach den Vorfahren auf mütterlicher Seite kann schwierig sein – ein gefundenes Familienwappen ist dann oft der einzige Hinweis auf die Herkunft. Wer sich mit Ahnenforschung beschäftigt, für den ist es empfehlenswert, sich mit dem Thema Familienwappen zu befassen. Inzwischen haben viele Anbieter erkannt, wie gut sich Genealogie und Wappenkunde ergänzen und bieten Unterstützung bei der Recherche. Ancestry® beispielsweise verwendet für die Suche nach dem Familienwappen die über 100 Bände der Siebmacher Wappenbücher. Sie enthalten eine Vielzahl an alten Familien-, Fürsten- und Stadtwappen sowie teilweise zusätzliche biografische Daten. Wer weiß, vielleicht fließt unerwartet doch etwas blaues Blut in deinen Adern?

Um ein Familienwappen zu haben, ist wie bereits erwähnt jedoch kein Adelstitel notwendig. Die bürgerliche Wappenführung existiert seit mehr als 700 Jahren und jede Familie ist dazu berechtigt, ein eigenes Wappen zu führen. Sollte deine Wappensuche auch nach der Online-Recherche ins Leere laufen, kannst du eine so genannte Wappenstiftung veranlassen. Du erhältst dann ein eigenes Wappen, das später ganz offiziell an deine Nachkommen weitergegeben wird.