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Militärische Abkürzungen: Ränge und Dienstgrade in Deutschland

Um eine Armee effektiv zu verwalten, sind klar definierte Strukturen und Prozesse nötig. Die typischen Begriffe und Abkürzungen des Militärs sind für Außenstehende wie ein Buch mit sieben Siegeln. Wenn du dich für Ahnenforschung interessierst, kann es sich aber lohnen, sich etwas mit der Thematik zu beschäftigen: Aus den militärischen Abkürzungen zu Dienstgraden und Rängen in historischen Dokumenten lassen sich nicht selten wertvolle Informationen zu deiner Familiengeschichte ableiten.

Das deutsche Militär und seine Abkürzungen

Abkürzungen werden im Militär sehr gerne verwendet und umfassen oft nur wenige Buchstaben, die durch Punkte getrennt sind. Nicht immer sind die Kürzel selbsterklärend: Während du dir Dolm. für einen Dolmetscher oder Adm. für einen Admiral eventuell noch aus dem Kontext erschließen kannst, dürften spätestens die Abkürzungen Fahnj.Utffz. (Fahnenjunker-Unteroffizier) oder schlicht Kr.fr. für einen Kriegsfreiwilligen Fragen aufwerfen. Wer nicht für die Bundeswehr arbeitet oder sich privat mit Militärgeschichte beschäftigt, kann mit diesen Wissenslücken wahrscheinlich gut leben. Wenn du dich für Genealogie interessierst, möchtest du jedoch vielleicht in Kriegsstammrollen und ähnlichen historischen Dokumenten nach deinen Vorfahren suchen. Um den Sprachjargon zu verstehen und die Informationen in Akten und anderen Dokumenten richtig interpretieren zu können, benötigst du ein gewisses Grundwissen zu den militärischen Strukturen und Hierarchien.

Militärische Ränge in Deutschland

Kriegsstammrollen beinhalten neben Namen, Familienstand und anderen persönlichen Informationen auch den Dienstgrad einer Person. Daran siehst du, welche Position und Aufgaben deine Vorfahren während des Krieges hatten. Mit einem Dienstgrad ist der militärische Rang bzw. die Stellung gemeint. Sie zeigt, auf welcher Hierarchiestufe man sich befindet und zu welcher Einheit man gehört. Den Begriff Dienstgrad gibt es neben dem Militär auch bei der Polizei und anderen Organisationen, wie zum Beispiel der Feuerwehr. Jedem Menschen, der zum Militär gehört, steht ein Dienstgrad zu. Mit dem militärischen Rang in Deutschland hängen bestimmte Pflichten zusammen, zum Beispiel zu Befehl und Gehorsam, sowie teilweise die Verantwortung für bestimmte Aufgaben. Die Besoldung ergibt sich meist ebenfalls aus dem Dienstgrad, allerdings spielen dabei auch die individuellen Tätigkeitsbereiche eine Rolle. Die Kriterien, um zu einem höheren Dienstgrad aufzusteigen, sind neben dem Einsatzgebiet innerhalb des Militärs vor allem das Dienstalter und die Qualifikation des Einzelnen. Der Dienstgrad ist auch an den militärischen Uniformen und Kopfbedeckungen erkennbar, zum Beispiel durch Abzeichen und Aufnäher an Ärmel, Schulter oder Brust.

Das Deutsche Kaiserreich: Dienstgrade im ersten Weltkrieg

Innerhalb des Militärs gibt eine Vielzahl von Bezeichnungen für den jeweiligen Dienstgrad. Die Grundlage bildet in der Regel die Unterteilung in Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere, die so genannten Laufbahngruppen. Innerhalb dieser werden die Dienstgradgruppen verwendet, wie beispielsweise Leutnant, General, Stabsoffizier, Hauptleute und General. Je nachdem, welcher der Teilstreitkräfte (zum Beispiel Heer, Luftwaffe oder Kriegsmarine) die Soldaten zugeordnet sind, unterscheiden sich militärischer Begriff und Abkürzung. Die heute verwendeten militärischen Ränge und Abkürzungen gehen zum großen Teil auf die Zeit des Deutschen Kaiserreiches, also auf die Dienstgrade im ersten Weltkrieg, zurück. Die Reichswehr im Deutschen Kaiserreich war keine einheitliche Armee, sondern bestand aus den Heeren der vier größten Staaten. Das oberste Kommando lag beim Kaiser, für die Bayerische Armee galt sein Befehl allerdings nur im Falle eines Krieges. Mit der Zeit übernahmen die Sächsische, Württembergische und Bayerische Armee die Dienstgrade der Preußischen Armee. Dementsprechend gestalteten sich die Dienstgradgruppen im Ersten Weltkrieg wie folgt:
  • Mannschaften (Gemeine)
  • Unteroffiziere (mit und ohne Portepee)
  • Subalternoffiziere
  • Hauptleute
  • Stabsoffiziere
  • Generale

Typische militärische Abkürzungen

Im Jahr 2019 waren für die Deutsche Bundeswehr 24 Dienstgradstufen und 85 Dienstgradbezeichnungen festgesetzt. Im Folgenden findest du einige der gängigsten militärischen Ränge und Abkürzungen in Deutschland am Beispiel von Offizieren aus Heer und Luftwaffe:
  • General (Gen)
  • General­Leutnant (GenLt/GL)
  • General­Major (GenMaj/GM)
  • Brigade­General (BrigGen/BG)
  • Oberst (Oberst/O)
  • Oberst­Leutnant (Oberstlt/OTL)
  • Major (Maj/M)
  • Major Stabs­Hauptmann (StHptm/SH)
  • Hauptmann (Hptm/H)
  • Ober­Leutnant (OLt/OL)
  • Leutnant (Lt/L)

Der Dienstgrad deiner Vorfahren im Ersten Weltkrieg

Alte militärische Dokumente wie Soldatenlisten und die Kriegsstammrollen der Bayerischen Armee im Ersten Weltkrieg sind von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, die eigene Familiengeschichte zu erforschen. Die Aufzeichnungen geben Aufschluss über deine Verwandten und ihr Leben während des Krieges. Über Ancestry® hast du die Möglichkeit, ganz einfach online in unterschiedlichen Datenbanken nach deinen Vorfahren zu suchen. Die historischen Dokumente wurden dazu in sorgfältiger Arbeit digitalisiert und indiziert. Für die Suche benötigst du nicht mehr als einen Namen oder andere Stichwörter, zum Beispiel den Wohnort der gewünschten Person. So kannst du beispielsweise den Dienstgrad deines Großvaters im Ersten Weltkrieg und Informationen zu seiner Truppe, Stationierung und Gefechten herausfinden.