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Kriegsstammrollen: Wie sie dir bei der Ahnenforschung helfen können

Kriegsstammrollen liefern umfassende Informationen zu Personen, die am Kriegsgeschehen beteiligt waren. Hinter dem Begriff der Kriegsstammrolle versteckt sich so etwas wie eine Personalakte: Während des Krieges wurden hier neben persönlichen Daten auch Auszeichnungen, Verletzungen und Gefechte festgehalten. Wenn du mehr über die Geschichte deiner Ahnen erfahren möchtest, die im 1. Weltkrieg gedient haben, stellen vor allem die Kriegsstammrollen des 1. Weltkriegs in Bayern eine wertvolle Informationsquelle dar. Inzwischen stehen diese sogar in digitaler Form zur Verfügung.

Was sind Kriegsstammrollen?

Stammrollen bezeichneten im Militär ein Verzeichnis aller wehrpflichtigen Personen eines Ortes. Enthalten waren also alle Männer innerhalb der geeigneten Altersgruppe, die für die Kriegsrekrutierung in Frage kamen. Familien waren verpflichtet, jegliche Änderungen, wie zum Beispiel einen Umzug, unverzüglich zu melden. Die Informationen waren somit stets auf dem aktuellsten Stand, denn Stammrollen galten als hochoffizielle Dokumente.

Kriegsstammrollen beziehen sich auf militärische Einheiten und sind in der Regel gemäß der Truppenaufteilung in Bände gegliedert. Je nach Zugehörigkeit eines Soldaten finden sich seine Daten bei seinem Kommandostab oder der entsprechenden Waffengattung – beispielsweise Kavallerie, Infanterie oder einer Sondertruppe. In den Kriegsstammrollen wurden – neben ihrer Einheit – die Herkunft der Soldaten, ihre Religionszugehörigkeit, ihr Familienstand sowie die Namen der Angehörigen festgehalten. Ergänzend finden sich Informationen zu Auszeichnungen und Gefechten, Verletzungen und Krankheiten und Versetzungen innerhalb der Armee. Schied ein Soldat aus dem Heer aus oder starb er auf dem Feld, wurde dies ebenfalls in den Kriegsstammrollen vermerkt.

Kriegsstammrollen des 1. Weltkriegs

Der erste Weltkrieg, der von 1915 bis 1918 stattfand, war eines der verheerendsten Ereignisse in der Geschichte und forderte unzählige Todesopfer. Von den rund 72 Millionen beteiligten Soldaten starben fast zehn Millionen, mehr als 21 Millionen weitere wurden teils schwer verwundet. Nicht bei allen Kriegsbeteiligten lassen sich die historischen Daten noch nachvollziehen: Viele der Kriegsstammrollen wurden beschädigt, verbrannt oder gingen verloren. Vor allem für Streitkräfte aus Bayern, Württemberg, Sachsen und Baden sind jedoch viele Informationen erhalten geblieben.

In Bayern wurden die Kriegsstammrollen nach dem 1. Weltkrieg im Kriegsarchiv in München eingelagert. Es zählt zum Hauptstaatsarchiv, in dem bereits seit 1885 die bayerische Militärgeschichte dokumentiert wird. Insgesamt 23.000 Bände der Kriegsranglisten und Stammrollen des Königreichs Bayern im 1. Weltkrieg finden sich in der Münchner Leonrodstraße – ein Schatz von unschätzbarem Wert für Geschichts- und Ahnenforscher.

Die bayerischen Kriegsstammrollen in digitaler Form

Wenn du mehr über deine Herkunft und Familiengeschichte erfahren möchtest, sind neben DNA-Analysen auch die Kriegsstammrollen aus Bayern eine vielversprechende Anlaufstelle. Die enthaltenen Informationen sind dabei keineswegs nur für bayerische Familien interessant, denn die Streitkräfte der Bayerischen Armee stammten aus dem gesamten Deutschen Reich. Handelte es sich bei dem Soldaten um einen Offizier, so wurden die Daten in sogenannten Kriegsranglisten vermerkt – für die Ahnenforschung sind diese daher ebenso relevant wie die Stammrollen.

Grundsätzlich steht das bayerische Kriegsarchiv auch Privatpersonen offen. Die gezielte Suche war allerdings ursprünglich sehr zeitintensiv: Da es kein Indexverzeichnis gab, mussten die Bände einzeln nach möglichen Treffern durchsucht werden. Dank einer Kooperation des Münchner Archivs mit dem Anbieter Ancestry® sind die Kriegsstammrollen inzwischen auch in digitaler Form unter www.ancestry.de durchsuchbar. Unter hohem Aufwand wurden die oft kleinteiligen Originaldokumente der Reihe nach erfasst und indiziert und stehen nun allen Ahnenforschern zur Verfügung.

Durchsuche die Kriegsstammrollen nach deinen Verwandten

In der Suchmaske von Ancestry® reicht es aus, einen Namen oder eine persönliche Information (zum Beispiel Geburtsdatum oder Wohnort) einzugeben – dann kannst du alle dazu passenden Daten einsehen. Die Datenbank wächst noch, aber enthält bereits einen großen Teil der Kriegsranglisten und Stammrollen des Königreichs Bayern im 1. Weltkrieg, darunter die folgenden Informationen über die einzelnen Soldaten:
  • Vor- und Nachname
  • Rang des Soldaten
  • Geburtsort und -tag
  • Konfession
  • Beruf
  • Familienstand
  • Adresse
  • Name der Ehefrau
  • Name und Beruf der Eltern
  • Kontaktdaten der Eltern
  • Vermerke zu Gefechten, Verwundungen, Beförderung etc.

Die bayerischen Kriegsstammrollen des 1. Weltkriegs: Einblick in die Geschichte

Immer mehr Menschen interessieren sich für ihre Herkunft und die Zeit, in der ihre Vorfahren gelebt haben. Wenn du weißt, dass deine Vorfahren im 1. Weltkrieg gedient haben – oder wenn du herausfinden möchtest, ob das der Fall war – kann dir ein Blick in die Kriegsstammrollen hilfreiche neue Details eröffnen. Die Daten der Stammrollen können dabei helfen, die eigene Familiengeschichte und die Schrecken des 1. Weltkrieges besser zu verstehen. Solltest du fündig werden, ist das jedoch häufig erst der erste Schritt: Da die Informationen in den Kriegsstammrollen handschriftlich erfasst und oft abgekürzt werden, sind die Dokumente für Ungeübte nicht selten schwer zu verstehen. Dennoch bieten sie eine gute Grundlage, um deine Spurensuche weiterzuverfolgen.

Übrigens lohnt sich der Blick in die Kriegsstammrollen aus Bayern auch dann, wenn deine Vorfahren nicht im 1. Weltkrieg gekämpft haben. Die Datenbanken von Ancestry® umfassen zum Beispiel auch das Königlich-Bayerische Infanterie-Leib-Regiment, in welchem du spannende Informationen zu Mitgliedern des Bayerischen Adels und anderen wichtigen Personen des Zeitgeschehen findest.